Miscanthus - die nachwachsende Rohstoffpflanze
Miscanthus/Elefantengras ist eine C4 Pflanze mit hoher photosynthetischer Effizienz, welche ohne chemischen Pflanzenschutz und ohne Kunstdünger wächst. Daher sind die daraus produzierten Produkte frei von jeglichen chemischen Zusatzstoffen.
C4 Pflanzen verfügen über die Fähigkeit selbst geringste CO2 Konzentrationen für die Photosynthese zu nutzen und sind daher besonders leistungsfähig und ausdauernd. Aus den angelegten Rhizomstöcken ("Wurzelstöcken") treibt die Pflanze nach der Ernte alljährlich neu aus und wird 3-4m hoch. Nach heutigem Wissensstand dürfte die Ertragsfähigkeit etwa 20 bis 30 Jahre lang erhalten bleiben..
Miscanthus bildet in Mitteleuropa keine Samen aus. Die Vermehrung muss daher vegetativ erfolgen. Hierzu werden die Rhizome herangezogen, welche mittels halbautomatischer Pflanzmaschinen ausgepflanzt werden
(Pflanzdichte 1 Meter x 1 Meter = 10.000 Stück/Hektar ).
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Boden & Klima
Miscanthus wächst grundsätzlich dort gut wo auch Mais gut wächst. Das
heißt, dass Miscanthusanbau auf Seehöhen bis ca. 750 Meter möglich ist.
Miscanthus benötigt eine gute Versorgung mit Wasser - auf den
Vegetationszeitraum gut verteilt mindestens 600 mm Niederschlag.
Miscanthus ist eine überaus problemlose und ertragreiche Pflanze - man muß
allerdings beim Anbau einige Dinge beachten und zwar:
- richtiger Standort
- optimale Bodenvorbereitung
- qualitativ hochwertiges Pflanzmaterial
- exakte Auspflanzung
wenn diese Komponenten stimmen, dann steht einem erfolgreichen
Miscanthusanbau eigentlich nichts mehr im Wege.
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Bodenvorbereitung & Auspflanzung:
Den Acker unbedingt im Herbst pflügen - zeitig im Frühjahr abschleppen (planieren) und kurz vor der Auspflanzung (April) mit einer Kreiselegge ca. 10 cm tief feinkrümmelig vorbereiten. Eine optimale Ackervorbereitung ist besonders wichtig für ein zufriedenstellendes Anwachsen der Pflanzen.
Die Pflanzung der Rhizome erfolgt idealerweise im Zeitraum April - Mai.
Die Rhizome werden je nach Bodentyp ca. 5 - 10 cm tief abgelegt.
Die Pflanzweite beträgt 1 x 1 Meter.
Düngung & Unkrautbekämpfung
In Österreich werden die meisten Miscanthusfelder NICHT gedüngt. Eine
Bekämpfung des Unkrauts ist zumeist nur im ersten - manchmal auch noch im
zweiten Jahr erforderlich. Die Unkrautbekämpfung kann manuell oder mit
chemischen Spritzmitteln erfolgen - auf Wunsch geben wir unsere
diesbezüglichen Erfahrungen selbstverständlich gerne weiter. In den
folgenden Jahren fallen von der Pflanze alle Blätter ab und der Boden wird
total bedeckt, sodass kein Unkraut mehr aufwachsen kann. Es entstehen daher
in den folgenden Nutzungsjahren nur mehr Kosten für die Ernte.
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Ernte
Im ersten Jahr ist eine Ernte meistens noch nicht wirtschaftlich. Ab dem zweiten Jahr wird dann jährlich geerntet. Die Pflanzen trocknen über den Winter vollständig ab und sobald der Boden befahrbar ist erfolgt im März oder April die Ernte. Das geerntete Material hat dann nur mehr 10 - 15% Feuchtigkeit und kann problemlos gelagert werden.
Herkömmliche Maishäcksler und Quaderballenpressen sind problemlos verwendbar. Die Erträge liegen je nach Standort bei 10 bis 25 t TM/ha.
Verwendung
- Als Brennstoff (ideal verheizbar in automatischen Heizanlagen);
ohne Beimischung von Bindemitteln problemlos verpressbar zu Briketts und Pellets;
- als Gartenmulch anstatt Rindenprodukten; Ersatz für Stroh in Erdbeerkulturen;
- Miscanthushäcksel eignet sich gut als Einstreu für Pferde und Kleintiere;
- zerfasertes und fermentiertes Miscanthusmaterial kann als Torfersatz in Blumenerden
eingesetzt werden;